Im Startbereich war ich überglücklich darüber, dass es endlich los geht und ich dabei bin. Letztes Jahr musste ich erkrankungsbedingt einige Wettkämpfe ausfallen lassen. Ein halbes Jahr habe ich mich auf die Langdistanz vorbereitet. Die Wetterbedingungen hätten kaum besser sein können. Nur das Wasser war etwas kalt. Absichtlich habe ich mich etwas weiter hinten eingeordnet, da ich keine Lust habe auf Kampfschwimmer die versuchen auf den ersten 100m die vermeidlich entscheidenden Sekunden rauszuholen. Der Schwimmstart war entspannt und auch die anderen Teilnehmer sind vernünftig und rücksichtsvoll geschwommen. Bei leichtem Wellengang war die Orientierung herausfordernd, auch das Teilnehmerfeld wurde immer breiter. Aber wir haben das ja geübt (Schwimmtraining Mittwochs lohnt sich). Etwa am Wendepunkt merkte ich beginnenden Wadenkrämpfe durch das kalte Wasser (meine Uhr zeigte später 16 Grad). Später ist dann jemand gegen meine Wade geschwommen und ich musste erstmal anhalten und den Krampf loswerden. Ab da bin ich nur noch mit den Armen geschwommen, was aber gut möglich war.

Der Übergang zum Rad klappte super, die Wechselzone ist sehr lang, daher die Wechselzeiten. Auf dem Rad bin ich gleich in meinen Rhythmus gekommen und habe gefühlt auf der Radstecke nur überholt, okay Frodeno und andere habe mich überrundet. Was genau an der Unfallstelle passiert ist haben wir als Teilnehmer gar nicht mitbekommen, wir mussten vorher absteigen, den Deich hoch, oben im Grass schieben und dann später runter. Zwei Runden je 90 km waren zu fahren, auf der ersten Runde wurde auf dem Rückweg eine Umleitung gefahren, die zweite Runde verlief über die geplante Strecke, da war die Unfallstelle geräumt. Zweiter Wechsel zum Lauf, hier habe ich die Radstrecke schon in den Beinen gespürt. Die ersten km bin ich streng nach Uhr gelaufen um ja nicht zu schnell zu Starten. Jede Runde hatte ungefähr 10 km und man ist am Zieleinlauf vorbeigelaufen. Nach der ersten Runde merkte ich, dass es durch die Sonne sehr warm war und ich meine Zeit beim Laufen durch die Hitze nicht bis zum Ende halten kann. Dann eben ohne Uhr und nach Gefühl, nur nicht stehenbleiben. Die Stimmung war insbesondere an der Laufstecke super. Stellenweise war richtig Party und wenn ein Teilnehmer laufend (und nicht gehend) vorbeikam und mitgemacht hat, war richtig was los. Das hat mich auch motiviert, aber vor allem der Blick in den Zieleinlauf. Nach jeder Runde habe ich dahingeschaut und gedacht noch 3 Runden, noch 2 Runden, nur noch eine Runde. Jetzt Konzentration auf jeden Schritt.

Der Zieleinlauf war grandios, die Zuschauer haben gejubelt, den Sprecher habe ich gar nicht gehört. Und schon war der tolle Wettkampf vorbei, die Zeit habe ich gar nicht gefühlt. Es war ein wirklich toller Wettkampf, rückblickend hätte ich nicht anders gemacht, es hat alles so geklappt wie ich es mir vorgenommen hatte. Tolle Strecke, viele Zuschauer, gut organisiert und professionell durchgeführt.

Im Ziel wurde ich von meinen Personal Trainern Melanie und Stavro empfangen, die u.a. Marit Bergman betreuen (1. Platz Frauen gesamt, 09:11:31).

Am Ende standen 10:19:46 auf der Uhr. Schwimmen 1:19:07, Rad 5:13:19, Lauf 3:32:03, Wechsel ca. 9 und 6 Minuten. 79. Platz AK von 340