Ein seltenes Jubiläum gab es 2011 im SCL zu würdigen : Vor 50 Jahren wurde die Weibliche A-Jugend aus der SCL-Leichtathletik-Abteilung Deutscher Meister im Fünfkampf. Nach dem Erfolg 1961 in Kiel schafften die „Blitzmädels“, wie sie damals in der Presse getauft wurden, die Titelverteidigung 1962 in Weinheim.
Die SCL-Damen sorgten damals für viel Wirbel. In beiden Jahren gab die Langenhagener Stadtverwaltung einen Empfang, bei dem Bürgermeister Wagener und Stadtdirektor Lange die Deutsche Meisterschaft würdigten. 1962 spendierte die Stadt Langenhagen sogar eine Berlinreise als Ehrengeschenk. Begleitet von der stellvertretenden Bürgermeisterin Bertha Schneider startete das SCL-Team auf dem Langenhagener Flughafen und erholte sich im noblen Berliner Hilton Hotel.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums wollte der SCL-Vorstand das erfolgreiche Leichtathletik-Team kennenlernen, das dem SCL die bisher einzige Deutsche Meisterschaft seiner Vereinsgeschichte beschert hat. So fand das Wiedersehens-Treffen der „Blitzmädels“ diesmal das erste Mal im Clubheim des SCL statt. Inge Schröder, Angela Derra, Sigrid Moski und Wera Gellrich waren gekommen, während Christa Drust und Barbara Westphal kurzfristig wegen Erkrankungen absagen mussten.
Die "Blitzmädels" schilderten dem SCL-Vorsitzenden Christian Schneider und seiner Stellvertreterin Jessica Brandes, die zum Zeitpunkt der Deutschen Meisterschaft noch gar nicht auf der Welt waren, die primitiven Trainingsbedingungen auf dem alten SCL-Jahn-Sportplatz am Berliner Platz. Mindestens 3-4 Mal pro Woche wurde unter Anleitung von Trainer Bernhard Nordmann auf der staubigen Bahn ausgiebig geübt. Die Disziplinen beim Fünfkampf waren 100-Meter-Lauf, Diskuswerfen, Kugelstossen, Hochsprung und Weitsprung.
„Vor allem das Diskuswerfen haben wir alle gehasst, denn dieses Gerät machte immer, was es wollte“, erzählt Wera Gellrich mit einem Schmunzeln im Gesicht. Sie ruft die erfolgreiche Mannschaft immer wieder in mehrjährigen Abständen zu Wiedersehens-Treffen zusammen. Nur die 7.erfolgreiche Sportlerin, Hannelore Werner, die kurz nach der Deutschen Meisterschaft Langenhagen wegen ihres Studiums verliess, konnte bis heute nicht ausfindig gemacht werden.
Zum Empfang kamen auch einige Zeitzeugen, die den Triumpfh 1961/62 direkt miterlebt hatten: SCL-Ehrenpräsident Conny Mössinger, der ehemalige Leichtathletiktrainer Karl-Heinz Schulz und die damaligen Aktiven Rainer Lohse und Werner Köhler, der den überraschten Damen damals mit einem selbstgemalten Plakat bei der Ankunft auf dem Hauptbahnhof zur Deutschen Meisterschaft gratulierte. Der heutige SCL-Leichtathletik-Abteilungsleiter Andreas Veer hörte sich die zahlreichen Anekdoten an, um daraus ein Erfolgsrezept für einen erneuten großen Titel zu entwickeln.